
Im Interview: Patrick Khodorenko
„Ich hatte das Gefühl, in einem Fußballstadion zu sein“
Mitte letzter Woche begrüßten die Eisbären Berlin einen weiteren Neuzugang im Team. Patrick Khodorenko gab dann direkt am Tag nach seiner Anreise sein Debüt für den Hauptstadtclub. Wir haben uns mit unserer neuen Nummer 13 getroffen, um ein wenig mehr über ihn zu erfahren.
- Patrick, herzlich willkommen bei den Eisbären. Du bist nun seit ein paar Tagen in Berlin. Wie gefällt es dir bisher?
Es ist großartig, mir gefällt es sehr. Ich bin jedoch noch dabei, mich einzuleben. Aber die Jungs haben mich super aufgenommen und es mir sehr leicht gemacht. Auch die Trainer und der gesamte Betreuerstab waren sehr hilfsbereit. Berlin ist eine belebte Stadt. Es gibt viele gute Restaurants. Da ich aktuell noch im Hotel wohne, war ich bislang immer im Restaurant essen. Ich freue mich schon darauf, die Stadt besser kennenzulernen und auch die Sehenswürdigkeiten zu sehen. Ich soll aber bald in meine Wohnung ziehen. Darauf freue ich mich.
- Warst du schon einmal in Berlin, oder in Deutschland?
In Deutschland bin ich schon einmal als Kind gewesen. Meine Tante hat früher in München gelebt. Dort haben wir sie einmal besucht. In Köln bin ich auch schon gewesen. Aber noch nicht in Berlin.
- Bist du alleine nach Berlin gekommen?
Ja, aktuell bin ich noch alleine. Meine Freundin wird aber bald hinterherkommen. Sie wird dann eine Weile bei mir in Berlin bleiben.
- Wann hatten denn die Gespräche mit den Eisbären begonnen?
Ich glaube, das war vor knapp zwei Wochen. Also rund eine Woche vor meinem ersten Spiel für die Eisbären. Es ging dann relativ schnell.
- Warum hast du dich schlussendlich für Berlin entschieden?
Mein Hauptaugenmerk lag darauf, für eine gute Organisation in einer coolen Stadt zu spielen. Dass die Eisbären gerade einige Verletzte und somit Bedarf hatten, hat die Angelegenheit vermutlich noch beschleunigt. Ich hätte definitiv gerne schon früher hier gespielt. Das stand im Sommer aber noch nicht zur Diskussion.
- In Hartford hast du zusammen mit Ty Ronning gespielt. Auch einige andere ehemalige Teamkollegen spielen inzwischen auch in der DEL. Hattest du mit ihnen vor dem Wechsel Kontakt?
Nein, nicht wirklich. Ty hat sich aber sofort bei mir gemeldet, als er von meinem Wechsel nach Berlin erfuhr. Jake Hildebrand hat mir auch direkt geschrieben. Ich kenne ihn noch von meiner Zeit an der Michigan State University. Ich habe im Vorfeld auch mit keinem anderen ehemaligen Teamkollegen gesprochen, die jetzt in der DEL spielen. Ich hatte aber viel Gutes über die Liga gehört. Es ist aber natürlich schön, einige bekannte Gesichter in der Mannschaft zu haben.
- Wie würdest du dich als Spieler beschreiben?
Ich würde sagen, dass ich ein Zwei-Wege-Spielmacher bin.
- Du hast direkt nach deiner Ankunft bereits zwei DEL-Spiele absolviert. Wie war es und welche Eindrücke hast du?
Nach nur zwei Spielen ist das natürlich schwer. Aber das Tempo war in beiden Partien sehr hoch. Die Ausrichtung war sehr offensiv, es ging hin und her. Es hat viel Spaß gemacht.
- Worauf dürfen die Fans sich freuen?
Ich werde immer mein Bestes geben. Ich hasse es, aufzugeben. Wir werden uns aus der aktuellen Situation rauskämpfen und noch viele Spiele gewinnen.
- Wie fandest du die Atmosphäre in der Uber Arena?
Das war verrückt. Die gesamte Arena war voll im Spiel. Ich hatte das Gefühl, in einem Fußballstadion zu sein.
- Hast du noch weitere Hobbys neben Eishockey?
Ich spiele gerne Golf. Früher habe ich auch gerne Videospiele gespielt, damit habe ich aber aufgehört. Zurzeit versuche ich jedoch, mich immer zwischen den Spielen und Trainings zu erholen.
- Du hast es ungedraftet zu einem NHL-Vertrag bei den New York Rangers geschafft. Welchen Tipp würdest du jungen Hockeyspielern geben?
Ich würde sagen, dass man versuchen muss, sich jeden Tag zu verbessern. Gelegentlich wird es schwer, da muss man sich aber durchkämpfen. Man sollte zudem versuchen, ein guter Mensch zu sein.
- Welchen Beruf hättest du, wenn es nicht mit dem Eishockey geklappt hätte?
Das ist eine schwere Frage. Vielleicht wäre ich Footballspieler geworden.
- Hast du eine Lieblingsmannschaft?
Ich bin Fan der San Francisco 49ers.
- Wie würdest du deinen Charakter in drei Worten beschreiben?
Das ist schwer… Ich würde sagen: diszipliniert, ambitioniert und getrieben.
- Hast du ein bestimmtes Ritual vor den Partien?
Nicht wirklich. Auf dem Eis mache ich immer das gleich Warm Up, aber ansonsten habe ich kein besonderes Ritual.
- Noch eine Frage. Warum hast du dir #13 als Rückennummer ausgesucht?
Ich habe am 13. Oktober Geburtstag und die Nummer hatte ich früher bereits. In den letzten Jahren konnte ich sie nie tragen, da sie entweder schon vergeben oder gesperrt war.
Vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg fürs Auswärtsspiel in Augsburg.