„Wir müssen volles Tempo gehen!“

„Wir müssen volles Tempo gehen!“

< Zurück zur News Übersicht
14.12.2018

„Wir müssen volles Tempo gehen!“

Wir nahmen die Halbzeit der Saison zum Anlass, um endlich auch mal mit Co-Trainer Gerry Fleming zu sprechen. An dieser Stelle möchten wir Euch das Interview mit dem 52-Jährigen, der vor der Saison vom Cheftrainerposten der Bakersfield Condors (AHL-Farmteam der Edmonton Oilers) nach Berlin wechselte, nicht vorenthalten.

Was sagst du zu deiner neuen Heimat Berlin?

Gerry Fleming: „Es ist sehr schön hier. Ich genieße meine Zeit sehr. Ich habe das Glück, Teil einer großartigen Organisation mit atemberaubenden Fans in einer wundervollen Stadt zu sein.“

Was ist dein Fazit nach den bislang absolvierten Partien?

Gerry Fleming: „Die Liga ist weitaus körperlicher und kompetitiver, als ich es gedacht hatte. Die DEL ist sehr ausgeglichen, es gibt viele gute Mannschaften und ich hatte größere Abstufungen in der Tabelle erwartet. Jeder kann jeden besiegen. Das ist gut für die Fans, sie wissen, was sie bekommen. Das Niveau der Liga hat mich sehr überrascht, so auch die Fans. Die Atmosphäre in der Mercedes-Benz Arena ist einfach sensationell. So etwas habe ich noch nie erlebt.“

Wie zufrieden bist du mit der bisherigen Leistung der Eisbären Berlin in dieser Saison?

Gerry Fleming: „Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Man kann an einem Wochenende von Platz fünf auf acht fallen. Das spricht natürlich wieder für die Liga. Wir wollen natürlich weiter oben in der Tabelle stehen. Bislang mussten wir einige Verletzungen hinnehmen, was natürlich keine Ausrede sein soll und darf. Einige Jungs sind in letzter Zeit zurückgekommen und noch nicht wieder auf ihrem gewohnten Level, doch sie werden nach und nach stärker.“

Wie würdest du als Verteidigercoach während der Spiele momentan die Situation unserer Defensive bewerten?

Gerry Fleming: „Wir haben so langsam den Kern unserer Defensive wieder zusammen. Zu Beginn der Saison hatten wir einige Ausfälle, welche logischerweise eine Weile brauchen, um wieder Top-Leistungen zu bringen. Es gibt natürlich auch einige Sachen, die wir verbessern wollen. Und das hat auch damit zu tun, wo wir momentan in der Tabelle stehen. Es ist sehr wichtig, eine stabile Hintermannschaft zu haben.“

Ist die erneute Verletzung von Kai Wissmann ein großer Verlust?

Gerry Fleming: „Ohne Zweifel. Man sieht die großen Fortschritte von Kai seit der Vorbereitung zu Beginn der Saison. Sein Selbstbewusstsein wuchs stetig. Er ist ein großer Spieler, der gut auf den Schlittschuhen ist. Er liest das Spiel gut und behält stets die Übersicht. Und er schießt rechts. Wenn man unsere Verteidiger betrachtet, haben wir lediglich einen Rechtsschützen: Micki DuPont. Der Ausfall ist natürlich ein herber Dämpfer. Nicht nur für unser Team, sondern auch für seine eigene Entwicklung. Er ist ein sehr junger Spieler und muss Spielpraxis sammeln, um sich immer weiter zu verbessern.“

Wie siehst du unsere jungen Talente wie Maximilian Adam, Vincent Hessler, Charlie Jahnke, Kai Wissmann und Jonas Müller im Vergleich zu den angehenden Stars in Nordamerika, die du ja auch in Bakersfield betreut hast?

Gerry Fleming: „Es gibt keine riesigen Unterschiede zwischen dem aktuellen Level von unseren Talenten und denen aus Nordamerika. Es ist für junge Spieler sehr wichtig, an ihrer Konstanz zu arbeiten. Die Kleinigkeiten einfach und konstant gut ausführen. Darüber hinaus müssen sie an ihrem Spielverständnis arbeiten. Speziell Verteidiger haben es schwerer, weil sie eine sehr schwierige Position bekleiden. Die Fehler eines Verteidigers sind weitaus folgenschwerer, als die eines Stürmers. Es ist einfach wichtig, dass sie ihre Position zu verstehen lernen und sich nicht so viel damit beschäftigen, was fernab der Eisfläche passiert. All diese Sachen, an denen wir mit unseren jungen Talenten arbeiten, sind ebenso wichtig für die angehenden Stars aus Nordamerika.“

Kommen wir zum Spiel gegen Schwenningen. Was müssen wir machen um erfolgreicher zu sein als zuletzt?

Gerry Fleming: „Wir müssen volles Tempo gehen. Wir können nicht den kurzen Weg nehmen. Momentan fällt es uns nicht leicht, bei fünf gegen fünf zu treffen. Deshalb neigen wir zu Fehlern. Wir spielen auf der falschen Seite des Pucks und das Spiel ohne die Scheibe ist momentan auch nicht gut. Ein wirklich guter Spieler hat die Scheibe 30-45 Sekunden (in einem Spiel) auf dem Schläger. Es gibt also zwei wichtige Dinge. Wenn du die Scheibe hast, mach etwas draus und wenn du sie nicht hast, musst du wissen, wo du stehen sollst und was du zu tun hast. Wenn wir ohne Scheibenbesitz gut stehen und die richtigen Dinge tun, wenn wir dan den Puck haben, dann haben wir gute Chancen, gegen Schwenningen drei Punkte einzufahren.“

Was magst du an Berlin am meisten?

Gerry Fleming: „Es gibt sehr viele Plätze, die fantastisch sind. Friedrichshain, Mitte oder die Museumsinsel. Nahe meiner Wohnung auf der Halbinsel Alt-Stralau ist es ebenso schön. Ich fahre gerne mit dem Rad an der Spree entlang oder durch die Stadt. Die Menschen hier sind einfach super. Berlin ist eine tolle Stadt.“

Warst du schon auf dem Weihnachtsmarkt hier?

Gerry Fleming: „Na klar! Ich habe natürlich auch schon einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt getrunken. Es ist schön zu sehen, wie Weihnachten in anderen Ländern und Kulturen gefeiert wird.“

< Zurück zur News Übersicht
X SCHLIEßEN

Heimspiel
Auswärtsspiel
Events