Kalte Küche I – Das Playoff-Tagebuch 2017

In den Playoffs gibt’s ein Tagebuch. Nie vollständig, sehr subjektiv, immer mit einer Portion Augenzwinkern.

Es gehört seit 20 Jahren zur guten Tradition, dass wir hier an dieser Stelle in den Playoffs noch ein paar Einblicke mehr als sonst in das Innenleben unseres Teams geben. Na ja, 20 Jahre lang machen wir das noch nicht ganz, aber 15 Jahre lang bestimmt. Was wir mit der Zahl 20 eigentlich sagen wollten, und gerne noch mal erwähnen, ist die Tatsache, dass wir ein Playoff-Jubiläum feiern. Vor 20 Jahren, fast genau auf den Tag, spielten die Eisbären zum ersten Mal in den DEL-Playoffs. Damals hatten wir die Qualifikation fürs Viertelfinale schon Anfang Januar geschafft. Am 14. März 1997 ging es dann richtig los. Und zwar richtig, richtig. Die ersten Playoffs spielten wir gegen die Berlin Capitals und starteten mit einem 4:3-Heimsieg nach Verlängerung. Ja, ich erinnere mich dran, denn wir hatten vorher seit dem Wiederaufstieg 1992 vier Spielzeiten lang kein einziges Playoff-Spiel erlebt. Das war damals schon etwas ganz Besonderes und deshalb schätzen wir jede Playoff-Partie, die wir erleben umso mehr. Und deshalb habe ich auch noch keine verpasst…

Der Sport

Zum Spiel am Mittwoch ist ja schon unheimlich viel gesagt und geschrieben worden. Allerdings war es schon krass, wie sich die Kolleg*innen der Tageszeitungen auf diesen einen Held stürzten, als gäbe es kein Morgen mehr. Es schien, als wären sie es nicht mehr gewohnt, so viel Platz in ihren Blättern zu haben. Nun gut, da werden sie sich schon noch wieder dran gewöhnen, deshalb sei ihnen verziehen. Eine etwas nüchternere Analyse habe ich hier mit dem sportlichen Leiter aufgezeichnet…

Die Reise

Am gestrigen Donnerstag trainierte das Eisbären-Team noch einmal zu Hause in der Mercedes-Benz Arena. Die wenigsten auf dem Eis, einige aber schon. Der Rest fuhr Fahrrad und beschäftigte sich mit Stretching und sonstigen Lockerungsübungen. Am Nachmittag trafen wir uns dann am Flughafen in Berlin-Tegel und hoben ab Richtung München, gute 15 Stunden früher als in der Hauptrunde übrigens. Dort sammelte uns Busfahrer Karl „Karli“ Zink ein. Er selbst kutschiert uns seit einer gefühlten Ewigkeit durch die bayerischen Eishockeylande und brachte uns sicher nach Straubing, wo nur noch das Abendessen auf dem Programm stand. Danach ging‘s auf die Zimmer und ins Bett. Am Freitagmorgen gab es eine erste Überraschung. Nicht Frühaufsteher Petri Vehanen war als Erster beim Frühstück, sondern die beiden Herren hier unten im Foto.

Ja, ihr habt den Kollegen rechts im Foto richtig erkannt, er ist hier mit dabei… Nach dem Frühstück gab es ein kurzes Videomeeting, gefolgt von der Abfahrt zum Stadion. Am Pulverturm wurde von 11:30 Uhr bis 12 Uhr kurz auf dem Eis trainiert, dann ging es zum MMKK-Programm zurück ins Hotel. Nach Mittagessen und Mittagsschlaf folgt bekanntlich die Lieblingsmahlzeit aller Eishockeyspieler, Kaffee und Kuchen. Und dann ist Abfahrt!

Die Speise

Ja, wir müssen jetzt hier ohne ein Foto auskommen, denn keiner der Jungs wollte sich wirklich mit seinem Nachspeisen-Schüsselchen fotografieren lassen. Allerdings langten alle, auch die Betreuer, Trainer und andere Mitglieder der Reisegruppe ordentlich zu. Hoch im Kurs: zwei-drei Kugeln Eiscreme mit verschiedenen Toppings, bevorzugt Schokosauce oder Smarties. Ich nenne keine Namen!

Die Musik

Es tut mir leid, aber an der Stelle muss ich doch noch mal auf den vergangenen Mittwoch zurückkommen. Unser lieber DJ Cool erfüllte mir da doch glatt zwei Wünsche, die irgendwie aber auch gut ins Konzept passten. Ja, das hat hier Ohrwurm-Potential. Deshalb vorsichtig beim Anhören. Während die österreichische Band Bilderbuch mit ihrem Song Bungalow einfach nur einen coolen Kopfschüttel-Powackel-Song ohne Playoff-Bezug auf den Markt schmiss, ist Neuanfang von Clueso schon thematisch sehr passend auf den Mittwoch zu beziehen gewesen. Ja, musikalisch eher zweifelhaft, aber man kann so schön mitsingen…

Das Wetter

Mehr als diesen Tweet hier von unserem offiziellen Zwitscher-Account zu zitieren brauchen wir eigentlich an dieser Stelle erst einmal nicht tun, oder? Na gut, beim nächsten Mal erklären wir Euch das mit dieser Playoff-Sonne genauer. Hoffentlich…

Playoff-Sonne in Straubing? Scheint! #ebb #delpo17 pic.twitter.com/aQpkBd37GZ

— Eisbären Berlin (@Eisbaeren_B) 3. März 2017

Der Insider

Es gilt an dieser Stelle auch noch mal eine Bilanz zu erwähnen, die uns Hoffnung macht, neben all denen, die gegen uns sprechen, aufgrund der 12 Auswärtsniederlagen in Folge oder der drei verlorenen Serien in der 1. Playoff-Runde. Ersatz-Betreuer Schwinge, der kurzfristig für René Seipelt einsprang (gute Besserung!) und nun den nimmermüden Dirk Perschau unterstützt, ist in der 1. Playoff-Runde an der Bande noch ungeschlagen. Schon einmal musste er aushelfen. Am 9. März 2007, also ziemlich genau vor zehn Jahren, gewannen wir das erste Pre-Playoff-Spiel in Frankfurt mit 4:3 und Schwinge stand an der Bande. Danke an den Chef von Two Turtles für seine vorübergehende Freistellung! 

Der Ticketservice-Tipp

In Zeiten wie diesen, in denen wir viel zu viele Informationen bekommen, aber selbst immer damit zu kämpfen haben, welche denn nun wirklich wichtig sind, ist jede Hilfestellung willkommen. Deshalb finde ich es durchaus legitim, im Playoff-Tagebuch einen kleinen Hinweis meines Lieblingsmitarbeiters aus dem Ticketservice einzubauen. Tickethannes, bitte übernimm:

Die Playoff-Zeit ist ja immer die schönste Zeit! ABER, Playoffs sind auch ganz schön kompliziert, weil ja innerhalb kürzester Zeit noch Entscheidungsspiele dazukommen, die man vorher noch gar nicht aufm Schirm hatte. Oder: wir spielen definitiv noch ein Heimspiel, das steht ja schon mal definitiv fest. Aber wann genau und gegen wen, das kann vor dem heutigen Spiel noch niemand sagen...da muss man mental schon ganz schön auf der Höhe sein, um das alles verstehen zu können. Deshalb für euch der kleine Service: sollte das heutige Spiel gewonnen werden, spielen wir das nächste Mal zu Hause am kommenden Freitag (10.03.) gegen Mannheim (klopf, klopf, klopf) oder gegen München. Sollten wir aber heute verlieren, gibt es diesen Sonntag noch ein Entscheidungsmatch in Berlin um 16:45 Uhr! Sollte der zweite Fall eintreten, setze ich mich morgen persönlich an die Tickethotline und nehme ab 10 Uhr eure Bestellungen unter 03097184040 entgegen. Wer meine Stimme gar nicht leiden kann, darf sich seine Tickets aber auch im Onlineshop (www.eisbaeren.de/ticketshop) sichern! Aber da bin ich ehrlich zu euch, so ein freier Samstag hätte schon was... Also, auf Dynamo!

Dieser Playoff-Tagebuch-Eintrag wurde verfasst von Daniel Goldstein unter Mithilfe von Hannes Elster. Fragen, Beschwerden und Anregungen bitte an d.goldstein@eisbaeren.de!