Bei den Wikingern – Reisenotizen aus Lulea und Lappeenranta

Bei den Wikingern – Reisenotizen aus Lulea und Lappeenranta

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12.09.2016

Bei den Wikingern – Reisenotizen aus Lulea und Lappeenranta

Es war nun wirklich keine Urlaubsreise für die Eisbären nach Nordschweden und Ostfinnland. Zwei harte Spiele auf sehr gutem Niveau, 5 Flüge, zwei dreistündige Busfahrten und insgesamt rund 5000 absolvierte Kilometer sagen da einiges aus. Allerdings gab es Eisbären-Fans, die genau diese Route auch absolvierten. Einige per Flieger, andere aber sogar per Bus. Diese Reisegruppe war schon seit Mittwoch unterwegs und kam erst heute wieder in Berlin an. Stark! Hut ab vor allen, die uns im hohen Norden bei den Wikingern unterstützten. Großer Support-Sport und vielen Dank dafür!

Was bleibt den Eisbären von dieser Reise außer drei Punkten und der Qualifikation für die CHL-Playoffs? Wir haben hier mal schnell noch unsere Erinnerungen notiert.

Training und Spiele: Das Interesse an dem Spiel der Eisbären in Lulea ließ doch stark zu wünschen übrig. Und doch waren jene, die da waren mit voller Leidenschaft bei der Sache. In Lappeenranta hingegen war es durchaus voller, stimmungsvoller um genau zu sein. An einigen Stellen haben wir es bereits erwähnt. Besonders überraschend war die Art und Weise wie der Heimblock das Team von SaiPa anfeuerte. Das hatte fast etwas südländisches. Schön auch, dass sich die SaiPaner mit den Eisbären-Fans so gut verstanden. Gerade die vielen Sympathiebekundungen hinterher ließen uns wirklich das Herz aufgehen.

Die Eishockeybegeisterung in Lappeenranta ist wirklich groß. Ein privater Investor hat direkt neben die Kuisapisto-Areena zwei weitere Eishallen gebaut und betreibt diese gewinnbringend. So konnten die Eisbären auch am Sonntagvormittag trainieren, mussten allerdings eine kleine Wegstrecke absolvieren. 

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Entdeckung: Da flitzte bei Lulea am Donnerstagabend ein Spieler übers Eis, dessen Name wir uns merken müssen. Bei Spielern, die ein Gitter tragen ist man ja in Eishockeyländern wie Schweden, Finnland oder Tschechien per se sehr neugierig, wenn sie im Männerteam zum Einsatz kommen. Wenn sie dann auch noch auffallen umso mehr. Die Nummer 37 von Lulea Hockey am Donnerstagabend hieß also Isac Lundeström (Jahrgang 1999) und mit recht vielen Torchancen. Recherchen haben ergeben, dass die Nordschweden meinen, er könnte mal eine ganz große Nummer werden. Einer der bekanntesten Luleanesen, Mikael Renberg, Ex-NHLer und vor allem bekannt durch seine 6 Jahre im Dress der Philadelphia Flyers, sprach über Isac Lundeström im schwedischen Fernsehen SVT und verglich ihn mit Peter Forsberg. Große Erwartungen!

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Sound: Es lief viel Dudelmusik in den Stadien von Lulea und Lappeenranta. Auch ein paar rockigere Töne waren dabei. Vor allem gestern Abend in Finnland. Da hörte man auch den einen oder anderen Song der Kapelle aus Schwerin und (Ost-)Berlin. „Halb 9 morgens und der Busfahrer hört Heavy Metal“, war dann auch die Bemerkung André Rankels, als er vor der Abfahrt zum sonntäglichen Training in den Bus stieg. „Tine“ Braun hingegen stülpte sich lieber die Kopfhörer über und hörte das neue Album der Beginner, Advanced Chemistry, rauf und runter. „Für einen Oldschooler für mich, ist dieses Album echt cool. Schön, dass die jetzt nach so langer Zeit mal wieder was Neues gemacht haben und fast in jedem Song ne Line vom Bambule-Album vorkommt. Mein Lieblingssong ist derzeit "Es war einmal...“

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Wort: Sorry Schweden! Wir waren nur so kurz bei dir und deine Sprache ist einfach nicht spektakulär genug. Nein, sie ist für unser Ohr sogar fast verständlich. Finnisch dagegen, das wird jeder wissen, der schon mal ansatzweise versucht hat, auch nur ein Wort auf Finnisch zu lernen, ist wirklich weiterhin eine der schwersten Sprachen der Welt. Wenn man chinesisch, thailändisch oder arabisch nicht versteht, weil man die Schriftzeichen nicht entziffern kann, ist das eine Sache. Wenn man aber ein einfaches Wort überhaupt nicht deuten kann, obwohl man es einwandfrei liest, vorwärts und rückwärts, ist das echt frustrierend. Beispiel gefällig? Aamiainen! Ratet doch mal selbst und dann klickt hier auf die Auflösung… http://bit.ly/ebb_aamiainen

Familie: Nein, es war nicht Petri Vehanen der seine gar nicht ganz so weit entfernte Verwandtschaft in Lappeenranta traf. Die Schwiegermama von Daniel Fischbuch kommt aus der ostfinnischen Stadt. Mehr dazu hat er uns im Podcast-Interview erzählt.

Mahlzeit: Gegessen wurde auch wieder eher mehr als weniger auf dieser Reise. Petri Vehanen empfahl uns als finnische Spezialität zum Frühstück Karjalanpiirakka. Dieses Reis-Teig-Gebäck nennt man auch karelische Piroggen. Es schmeckt nach nicht viel, ist aber deutlich deliziöser gewesen als das schwedische Knäckebrot. Und, wenn man sich das Wort und seine deutsche Übersetzung so anschaut, bekommt man auch eine Idee, wie die Schöpfer der finnischen Sprache zumindest Fremdwörter integrieren. Ganz nach dem Motto ‚mindestens ein doppelter Vokal und ein doppelter Konsonant müssen in einem Wort vorkommen‘.

Fazit: So eine CHL-Reise ist wahrscheinlich deutlich anstrengender als ein DEL-Roadtrip. Aber, man lernt wieder ein anderes Land und andere Leute, andere Bräuche und Sitten kennen. Das ist dann doch eine willkommene Abwechslung. Jetzt freuen wir uns auf den nächsten Gegner, den EV Zug und hoffen, diese unrühmliche Geschichte von damals endlich mal aus dem Kopf zu bekommen.

Reisetipps könnt Ihr Euch gerne unter info@eisbaeren.de abholen... :)

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